Aufwachen vor Sonnenaufgang. Grandiose Aussicht. Klo steht offen im Zimmer. Keine Tür, kein Vorhang. Nix! Es gibt ein vor und ein danach in der Beziehung. Draußen den Sonnenaufgang genießen und fotografieren. Ja, man(n) kann beides. Duschen und 20 Minuten Fahrt zum Frühstück. Strauße gesehen. Vielfältige Auswahl von leckerem Brot. Super leckere Tomaten-Chilli Marmelade entdeckt. Süß und scharf. Hammer.

Schnurgerade geteerte Straße nach Lüderitz. Unbeschreiblich schöne Wüstenlandschaften. Kein Verkehr. Abfahrt zu den namibischen Wüstenpferden in Garub verpasst. Muss ich mir für die Rückfahrt merken. Erste Sanddünen der Namib kurz vor Kolmanskop. Vor über 100 Jahren brachte das Diamentenfieber bis zu 400 Personen in diese „deutsche Stadt“. Englische Führung mitgemacht. Deutsche Gruppe war älter und äußerlich unsympathischer. Hier gab es das erste Röntgengerät Afrikas. Nicht für die Gesundheit, sondern gegen Diamentenschmuggel. War klar. Boote mit Frauen kamen nachts an, damit sie nicht merkten, dass sie mitten in der Wüste sind. Einen Monat warten auf das nächste Boot. Es gab Telefone, Eis und eine Kegelbahn. Trinkwasser per Boot aus Kapstadt. How bizarre. Als einziger Hornviper im Gebüsch entdeckt. Für Auflauf gesorgt. Ihr wisst schon, dass sie recht giftig sind?

Ohne Gruppe bei weit über 30 Grad in und um die verlassenen Gebäude fotografieren. Weitere Schlangenspuren, aber keine Schlangen mehr gesehen. Gegenseitig Fotos mit südafrikanischem Paar gemacht.

Kurze Weiterfahrt nach Lüderitz. Sonntag. Die Straßen sind leer. Halt am Shark Island. Ein Campingplatz, ein Leuchtturm und die frische Meeresbrise. Hunger. Zurück ins Zentrum. Alles geschlossen. Das Sea Breeze hat geöffnet. Auf der Terrasse grüßt uns das südafrikanische Paar und innen zwei weitere Teilnehmer der Tour. An der Wand Poster, die das lokale Oktoberfest ankündigen. Es gibt Eisbein, aber nichts vegetarisches. Auf Bier konzentriert. Südafrikaner spricht mich an. Was ich als Deutscher auf der englischen Tour gemacht habe. Erklärung überzeugt. Mit ihm nach draußen zu seiner Frau gesetzt. Bier getrunken. Er macht in Fischfarmen. Bier getrunken. Sie war schon in Deutschland. Hat auf die harte Tour gelernt, dass ein Naturcamp nicht so heisst, weil man in der Natur campt. Bier getrunken. Afrika Burn ist das afrikanische Pendant zum Burning Man. Bier getrunken. Sie müssen noch nach Keetmanshoop. 3 Stunden Fahrt. Letztes Bier getrunken. Rein zum Bezahlen. Bier mit Norbert getrunken. In Lüderitz geboren. Spricht Spanisch. War noch nie in Deutschland. Genug. Es wird spät. Wir wollen noch was von der Stadt sehen.

Spaziergang durch die Straßen, um ein paar der historischen, deutschen Gebäude zu sehen. Die Felsenkirche ist leider geschlossen. Anschließend Fahrt zum Diaz Point. Meer und Fauna sehen. Fahren wie auf dem Mond. In den Lagunen Flamingos gesehen und einen Pinguin. Juhuu! Brücke am Diaz Point ist zerstört. Ein paar Seelöwen liegen auf den Felsen. Auf das offene Meer gucken.

Mann mit kurzer Hose, Mütze, zerrissenem Bundeswehr-Parka und Sonnenschirmstock kommt zu uns. Er will mir etwas zeigen. Folge ihm. Ein wenig vorsichtig. Wirkt verrückt aber harmlos. Will am Diaz Point wieder alles aufbauen. Hat das Land geschenkt bekommen. Wird ganz groß. Frau ist besorgt und bleibt etwas zurück. Er sagt es gibt viele wilde Tiere hier. Viele Schlangen und Skorpione. Alles. Hyänen. Sehr groß. Er muss vorsichtig sein. Stehen auf Klippe. Sagt, dass er manchmal Wale sieht und oft Delfine. Dann kommen Delfine. Sie schwimmen und springen. Zu schnell für Fotos. Langsam genug um sich kurz daran zu erfreuen. Zeit drängt. Müssen zurück nach Aus. Schon jetzt müssen wir einen Großteil im Dunkeln fahren. Er sammelt Geld für die Restaurierung der Brücke. Vielleicht. Ich gebe ihm trotzdem was.

Rückfahrt mit Sonnenuntergang durch Dämmerung und Dunkelheit. Essen in der Lodge. 20 Minuten Hinfahrt gespart. Zurück zum Chalet. Ein wenig Sterne gucken. An die Leute von heute denken. Grinsen. Dann einschlaf….Mist, Wildpferde vergessen. Morgen nicht vergessen. Einschlafen.

Boot in der Bucht vor Lüderitz in Namibia