Langweilig aber wahr. Wie immer aufstehen vor dem Sonnenaufgang. Wollen um 7.00 Uhr an der Rezeption der Lodge sein. Sollen uns bis dahin spätestens für die Plateau Wanderung anmelden. Frühstücken, packen alles zusammen und fahren zur Rezeption. Treffen dort auf Vincent unseren Trail Guide für den Vormittag. Mit dabei noch 3 junge Deutsche aus München. Haben gestern Abend vom Balkon ein Nashorn auf der Wiese vor ihrem Zimmer gesehen. Wie cool. Bin fast ein wenig neidisch. Tour startet erst um 8.00 Uhr. Fotografiere in der Zwischenzeit Paviane. Durchstreifen die Umgebung nach Nahrung. Männchen sitzt auf Baum und beobachtet gelangweilt die Landschaft.
Ziehen los. Vincent zeigt uns Nashorn Spuren vom Vortag. Erklärt uns die Unterschiede der Spuren von Spitzmaul- und Breitmaulnashorn. Auch am Kot kann man Unterschiede erkennen. Treffen auf Spuren von Stachelschweinen. Hätte ich auch gerne mal gesehen. Sind nachtaktiv und schwer zu beobachten. Kleine Spuren mit vielen feinen Strichen auf dem Boden. Die Stachel.
Kommen an unserem Campingplatz vorbei und steigen langsam auf. Zugang auf das Plateau ist ohne Führer verboten. Treffen auf Amerikaner. Haben neben uns gezeltet. Waren mir nicht sympatisch. Haben direkt neben den Platz gepinkelt, anstatt die 10 Meter zur Toilette zu gehen. Ohne Kommentar. Vincent schickt sie zurück zur Campsite.
Kommen auf das Plateau. Guide erklärt uns die Geologie des Waterbergs. Sandstein nimmt Wasser wie Schwamm auf. Unten gibt er das Wasser in Form von Quellen ab. Haben vorher Wasserflasche mit diesem Wasser bekommen. Schmeckt super. Bekommen verschieden Pflanzen erklärt. Riechen unter anderem am Buschlavendel, denn die einheimischen Frauen früher als Parfüm benutzt haben. Hören auch viel über die Fauna des Waterbergs. Er zeigt uns die Unterschiede zwischen Kot von männlichen und weiblichen Antilopenarten. Wissen, dass man vielleicht mal brauchen kann. Oder aber auch nicht.
Kommen an den Aussichtspunkt und sehen über die Kalahari. Sehr heiß. Kein schönes Licht zum Fotografieren. Extrem schlechtes Licht zum Fotografieren. Vincent erzählt von einem Autounfall, den er vor Jahren hatte. War Beifahrer. Ein Warzenschwein auf der Straße. 2 Tote und 7 Tage Koma. Krasse Geschichte. Tiefe Abgründe am Rand des Waterbergs.
Gehen weiter. Guide spricht über die Herero und die Schlacht am Waterberg. Hereros kämpften hier gegen deutsche Soldaten. Geschichte ist nie unblutig. Hereros sind stolzes Volk, dass nach eigenem Verständnis über allen anderen Völkern steht. Vincent ist Ovambo und hatte Probleme mit Hereros. Redet inzwischen wie ein Wasserfall. Erzählt von Wildeseln. Nur Männer dürfen die Zunge essen. Frauen nicht. Dann reden sie zuviel. Er hat bestimmt viel Zunge gegessen. Immer wieder benutzt er auch deutsche Worte und Ausdrücke.
Redet über Probleme mit Ex-Freundin und der gemeinsamen Tochter. Kann beim Gehen nicht sprechen. Bleibt immer wieder stehen. In der Sonne. Es ist heiß. Wollen absteigen. Oder zumindest in den Schatten. Vincent redet und redet. Ein sympathischer Mensch. Aber…
Kommen wieder zurück an die Lodge. Verabschieden uns von allen. Toilette hat Dusche. Duschen uns schnell. Insekt sticht mir beim rauskommen in den Kopf. Autsch. Schmerz erinnert an Bienenstich. Vincent fragt ob wir ihn bis zum Eingang mitnehmen können. Hat jetzt frei. Reden ein wenig im Auto und verabschieden uns von ihm.
Fahren erst ein wenig auf Schotterpiste, dann auf der geteerten B1 Richtung Windhuk. Viel Verkehr. Wird vor Windhuk noch dichter. Bauen die zweispurige Straße hier zur vierspurigen aus. Namibias erste Autobahn?
30km vor Windhuk verlassen wir die B1 und fahren über eine Hühnerfarm auf eine private Schotterpiste. Die Düsternbrook Guest Farm ist sehr gepflegt. Haben eigenes Wild. Sehen auf dem Weg Springböcke und 2 Giraffen. Fahren nach dem Einchecken auf den Campingplatz. Sanitäre Anlagen und Platz selbst sind mit deutlicher weniger Liebe gepflegt als die Farm selbst. Verbringen den Nachmittag damit unsere Koffer zu packen und zu organisieren. Schauen uns die Bar und den Pool an. Toiletten der Bar sind deutlich besser als die des Campingplatzes.
Reden mit zwei Österreichern. Campen neben uns. Laden uns auf ein Bier ans Lagerfeuer ein. Dort noch 2 Österreicher. Zwei Rentnerpaare. Sind bereits 7 Wochen in Namibia unterwegs. Ihr 6. Mal in Nambia/Botswana. Erzählen interessante und lustige Geschichten. Haben versucht im Kakaoland ein Himbadorf zu finden. Sind nach 9 Stunden Offroad-Fahren wieder am Startort angekommen. Ärgerlich. Ziehen uns zurück. Müssen morgen zeitig los. Unsere letzte Nacht in Namibia. Unsere letzte Nacht im Zelt. Schlafen traurig ein.















