Kalte und extrem windige Nacht. Insgesamt immer recht windig. Entspanntes Frühstücken mit anschließendem Zusammenräumen. Fahrt zum Robbenreservat. Größtes für Besucher zugängliche Sammelgebiet der Tiere. Ein penetranter Geruch liegt in der Luft. Gewöhne mich schnell daran. Euphorie schlägt Ekel. Am Cape Cross gibt es zeitweise über 200.000 der südafrikanischen Seebären. Steg aus recyceltem Plastik führt mitten durch die Kolonie. Einge schwimmen im Wasser, die meisten sonnen sich ungewöhnlichen Positionen. Spuren von Schakalen und Hyänen. Junge schreien, Mütter schreien. Scheinen sich durch Laute wiederzufinden. Kleine Streitereien. Zusammenleben auf engstem Raum. Männchen sind extrem beeindruckend. Wiegen um die 300-350kg.

Fahren noch einmal zurück zur Lodge. Cappuccino und Unterhaltung mit Life. Bitte ihn um ein Foto für mein Stranger Projekt. Er ist dabei und sein Foto hier. Abschied vom Cape Cross und weiter geht es durch die Salzwüste Richtung Norden.

Ausgeschilderte Angelplätze mit mal kreativen und mal praktischen Namen. Fahren zu Schiffswrack. Wo ist der Weg? Streckenweise Tiefsand. Hier bloß nicht steckenbleiben. Mickrige Schiffsüberreste. Es Wrack zu nennnen scheint übertreiben. Möwen und andere Wasservögel beanspruchen den Strand für sich. Zurück zur Piste.

Eingang zur Skelettküste. Gegend wurde von den Portugiesen als „Tor zur Hölle“ bezeichnet. Buschmänner nennen es „Das Land, das Gott im Zorn erschuf“. Einladend. Meist fahren zu dieser Jahreszeit täglich nur 5 Autos. Immerhin. Ein- und Ausfahrt wird streng kontrolliert. Nach 15.00 Uhr kommt niemand mehr in den Nationalpark.

Was für eine lebensfeindliche Landschaft. Trotz allem soll es hier Wüstenlöwen, Giraffen, Nashörner, Wüstenelefanten und andere größere Säugetiere geben. Schwer vorstellbar. Sehen allerdings keins.

Straße entfernt sich immer weiter vom Meer. Kaum noch zu sehen. Kommen an eine Abzweigung. Richtung Norden geht es weiter nach Torra Bay. Durchfahrt nur mit vorheriger Genehmigung im Dezember und Januar. Rest des Jahres unbewohnt. Schade. Erfahren später, dass man in Terrace Bay (noch nördlicher) ganzjährig übernachten kann. Schade.

Fahren ostwärts ins Landesinnere Richtung Damaraland weiter. Entdecke beim Fahren eine Welwitschie in der Wüste. Wächst endemisch in der Namib Wüste und Teil des Wappens Namibias. Wundbar und hässlich zugleich. Sind oft 500-600 Jahre alt. Entdecken immer mehr. Freue mich. Hatten in Swapkopmund nicht danach geschaut.

Kommen an die Ausfahrt des Nationalparks. Gebäude ist von einem großen Zaun geschützt. Frage nach dem Grund. Veterinärzäune, die den Norden vom Süden trennen. Primär zur Trennung von Nutztieren, die von Krankheiten frei sind und solchen, die nicht von Krankheiten frei sind. Interessant.

Dann die ersten Giraffen der Reise. 3 Tiere nahe der Straße. Klasse! Schlechte Straßenverhältnisse. Krach vom Auto. Diesmal ein Platter? Zweites Trittbrett ist abgerissen. Hängt noch an seidenem Faden. Fahren die letzten 30km bis zum Camp Xaragu angespannt und vorsichtig.

Haben es geschafft. Freundlicher Empfang am Camp. Liegt direkt an einem Trockenflussbett. Frage nach Wüstenelefanten. Kommen erst im Dezember hierher. Schade. Sie kennt jemanden, der uns aber helfen könnte sie zu finden. Preis? Was wir bezahlen wollen und können. Klingt fair.

Trinken zum Abschluss ein Bier an der Bar. Strom und Licht gibt es keins. Sitzen mit Angestellten und einer Gaslampe zusammen. Mädchen fragt uns ob wir hier Musik aus unserer Heimat zeigen können. Sie mag Hip Hop. Bittet uns ihr etwas vorzutanzen. Muss passen. Andere Frau erzählt, dass sie aus Walvis Bay kommt. Hatte dort Probleme mit Alkohol. Mutter hat sie zum Arbeiten hierher geschickt. Sagt, dass sie sich verändert hat. Will bald zurück.

Hügelige Schotterpiste inmitten von rotem Sand in der DamarawüsteGerade, hügelige Schotterpiste im Damaraland in NamibiaDorf im Damarland mit umgekippten Autowrack, NamibiaDrei Giraffen am Straßenrand im Damaraland in NamibiaSchotterpiste im Damaraland in Namibia